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Simona Hofmann und ich arbeiten als HUNDD an Kunst-Projekten

an der Schnittstelle Kunst / Design / Wissenschaft.

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HUNDD
Werk I WE TOWER
Interaktive
partizipative
Lichtskulptur
Projekt

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SELFIETATION! 

Selbstverliebte Menschen lieben Selfies.

Um den Besuch in der Yogastunde, die Eka Hasta Vrksasana-Asanas zu posten, braucht es neben einem guten Selbstbewusstsein auch eine gehörige Portion Narzismuss. 

Klar ist dennoch: Das Social-Media-Zeitalter hat den Narzissmus nicht erfunden.

Auch wenn die Technologie neu ist, der Trieb, den sie befriedigt, ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit jeher haben die Menschen sich selbst porträtiert, sei es als Höhlenmalerei, in Ton, mit Marmor oder in Ölfarbe. Ob Teenie oder Stadtammann, alle schiessen Selfies. 

Was das Selfie allerdings von den oben erwähnten Selbstporträts unterscheidet,

ist die offensichtliche Aufforderung nach einer Reaktion. Selfies sind kein Ausdruck von Selbstbewusstsein oder gar Stolz, sondern eine Suche nach Bestätigung. 

Auf den ersten Blick mögen Selfies also vor allem oberflächlich und selbstverliebt wirken, auf den zweiten Blick sind sie eine weitere Möglichkeit, um in Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Während es sich primär um das «ich» zu drehen scheint, geht es eigentlich um ein grundlegendes menschliches Bedürfnis: Das «wir» zu finden. 

Selfietation ist eine Kombination und zugleich ein Gegensatz: Der Widerspruch unserer Zeit. 

Innen- und Aussenwelt, Meditation und Instagram, Zen-Buddisten-Tracht und Zalando-Fummel. Selfietation ist die Überhöhung des «Ich» und das Selbstbild im Spiegel unser bester Freund. 

Sich beim meditieren zu selfietieren ist das Armutszeugnis unserer Zeit. 

 

BLASPHEMIA?

Ein bekannter Anblick: Mütter mit Kind und Wagen auf dem Spielplatz – und in der Hand das Smartphone. Statt die Sandburg der Kleinen zu bewundern oder gar selbst mitzubauen, lacht man ihnen kurz zu und scrollt weiter durch die Fotogalerie. 

Smartphones sind die schreienden Babys unserer Epoche, die nach Zuwendung rufen und unserer Aufmerksamkeit sofort und unbedingt verlangen und kriegen. 

Sie vereinnahmen uns, unsere Zeit und rauben uns die Freiheit und Selbstbestimmheit.

Wir erlauben uns eine Zeitreise zurück in der Geschichte.

Maria, die Urmutter aller Christen mit dem Sohn Gottes, Jesus in Ihren Armen. Ihre Aufmerksamkeit gilt aber nicht Ihrem Sohn, dem Stellvertreter Gottes auf Erden auf Ihrem rechten Arm sondern dem Smartphone in Ihrer linken Hand. 

Pure Blasphemie.

 

PRÄSEND.

Das Ende der Präsenz, der physischen Anwesenheit und der Beginn der kommunikativen Dualität. Wir sind nicht wo wir sind und dennoch überall präsent. Die Welt meldet sich im Sekundentakt bei uns und wir antworten unseren virtuellen Gemeinschaften sofort zurück. Wir sind uns nicht mehr sicher, dass unsere Gegenüber wirklich hier sind. Oder sind sie irgendwo im virtuellen Raum, verbunden über ihre Smart-Devices mit Allem.

Wir zeigen dass physische Präsenz auch Abwesenheit sein kann oder aber dass physische Distanz künstlich aufgehoben werden kann. Wir sind und können immer und überall sein. Nicht mit allen Sinnen aber schon fast von Sinnen.

2 Artisten sind mit dem Publikum vor Ort verbunden; mittels körperlicher Anwesenheit oder über alle Kanäle des virtuellen Raums. Wir sind dort aber auch überall. Wir sind nicht dort und doch dort. Das Smartphone, die Klingeltöne und Vibrationen in Hand- und Hosentaschen ungeliebt in den Tempeln der Kunst müssen beim HUNDD Werk 001 unbedingte Begleiter der Besucher sein. Wir, das Werk, die Besucher sind Teilhaber am grossen Ganzen, hier oder nicht hier.

Echt oder virtuell. Präsent oder absent.

HUNDD
Werk
SELFIETATION
BLASPHEMIA
PRÄSEND

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Art a la carte
Kunst in Windisch

KOFAMA
partizipative Video Installation

im Eingangsbereich der Spinnerei III

Wortkombinationen der Mitbewohner
auf 2 Projektionsflächen gespielt
Kombinationen per Zufall

von:
Simona Hofmann
Gabriela Hochreuter
Urs Dätwiler

 

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